Was sind Essstörungen?
Im Wesentlichen versteht man unter Essstörungen drei Krankheitsbilder:
Anorexia nervosa (Magersucht)
Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht)
Binge- Eating-Störung (Ess-Sucht)
Gestörtes Essverhalten äußert sich bei einer Magersucht durch zu wenig essen bis zu offensichtlich extremer Abmagerung.
Bei einer Bulimie kommt es zu Essanfällen mit anschließendem Fasten, Erbrechen, Abführmittelmissbrauch oder exzessivem Sport. Betroffene sind meist normalgewichtig bzw. eher schlank.
Unter Binge-Eating-Störung versteht man regelmäßige Essattacken ohne die gegensteuernden Maßnahmen der Bulimie. Betroffene sind meist stark übergewichtig (adipös).
Adipositas und Übergewicht zählen nicht zu den Essstörungen. Die Ursache ist häufig neben biologischen und körperlichen Einflüssen eine Fehlernährung. Es muss jedoch im Einzelfall geprüft werden, ob eine Essstörung (zum Beispiel eine Binge-Eating-Störung) zugrunde liegt.
Essstörungen haben seelische Hintergründe wie zum Beispiel familiäre Konflikte, Beziehungsprobleme, Leistungsdruck…
Essstörungen sind sehr ernst zu nehmende psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter, die dringend einer Behandlung bedürfen!
Sie können schwere körperliche und seelische Folgen haben.
Persönlicher Check: Bin ich essgestört?
Von einer Essstörung spricht man, wenn …
- sich die Gedanken sehr viel um das Essen und Nicht-Essen drehen
- das Gewicht, die Figur zum Lebensmittelpunkt werden
- große Angst vor einer Gewichtszunahme besteht
- ständig versucht wird, das Gewicht durch strenges Hungern, Vielessen und/oder absichtliches Erbrechen zu verringern
- das Gewicht durch Abführmittel und/oder Appetitzügler verringert wird
- wenn regelmäßig übergroße Mengen verzehrt werden
- die Tagesstimmung von der Waage abhängig gemacht wird
- die Gewichtsabnahme nicht mit einer körperlichen Krankheit in Verbindung zu bringen ist
- die Periode aufgrund der unregelmäßigen Ernährung ausbleibt
Bei Zutreffen mehrerer dieser Punkte sollte Hilfe in Anspruch genommen werden!